Bruchstück eines Kultgesetzes von Olympia aus der 1. Hälfte des 6. Jh. v. Chr. (BrU 9)

Autor/innen

  • Peter Siewert

DOI:

https://doi.org/10.25365/tyche-2019-34-14

Schlagworte:

Olympia, Bronze-Urkunde, Archaik, Schriftbeginn, Buchstabenformen, Hoplitenpanzer

Abstract

Ein Bronze-Täfelchen, das ursprünglich als Teil des Hüftschutzes einer Hoplitenrüstung (pteryx 'Panzerschuppe') gedient hatte, wurde in der 1. Hälfte des 6. Jh. v. Chr. als Schriftträger wiederverwendet. Die sechszeilige Inschrift ist im Bustrophedon-Stil geschrieben: davon steht eine Zeile auf dem Kopf (sog. Schlangenschrift). Aus der Nennung von Zeus und φράτρα lässt sich vermuten, dass der Text ein Kultgesetz wiedergab; doch da zwischen den sechs kurzen Zeilen kein sachlicher oder grammatischer Zusammenhang erkennbar ist, lassen sich keine näheren Aussagen über den Inhalt der Urkunde entnehmen.

Als bisher älteste Bronze-Urkunde Olympias gestattet sie neue Einblicke in die frühe Schriftlichkeit des Heiligtums, insbesondere in Formen des Delta und Rho und der Interpunktion. Schließlich dokumentiert die Inschrift den Schriftgebrauch in Olympia in der Anfangsphase der vier panhellenischen Agone.

Downloads

Veröffentlicht

2022-01-14

Ausgabe

Rubrik

Artikel