Das Jahr 129 v. Chr.: ein Senator im politischen Abseits?

Alternative Deutungen der letzten Lebensjahre des Scipio Aemilianus

Autor/innen

  • Georg-Philipp Schietinger

DOI:

https://doi.org/10.25365/tyche-2019-34-13

Schlagworte:

Scipio Aemilianus, die Gracchen, Sempronia, Aristonikos-Krieg 131 v.Chr., 129 v.Chr., Cornelii Scipiones, Späte Römische Republik

Abstract

Die letzten Lebensjahre des Scipio Aemilianus seit seiner siegreichen Rückkehr aus Numantia 132 v.Chr. werden von der modernen Altertumsforschung klar negativ be­urteilt: Besonders durch seinen Widerstand gegen die gracchische Ackerkommission habe sich der jüngere Africanus ins politische Abseits manövriert. Wegen seiner mehrfach öffentlich kundgetanen Billigung der Ermordung seines Vetters und Schwagers Ti. Gracchus habe Scipio die Gunst des einfachen Volkes eingebüßt. So erscheinen seine politischen Aktivitäten bis zu seinem plötzlichen Tod 129 v.Chr. als Serie von Rückschlägen und Misserfolgen. Dieser Beitrag stellt sich diesem Narrativ vom Niedergang Scipios entgegen und zeigt auf, dass der jüngere Africanus kurz vor seinem Tod weder politisch und innerfamiliär isoliert noch in der römischen Innenpolitik gescheitert war – ganz im Gegenteil. Dabei stehen sein wechselhaftes Verhältnis zu den beiden Gracchen und Sempronia, das Plebiszit über das Ober­kommando für den Aristonikos-Krieg 131 v.Chr., die Ernennung des princeps sena­tus im selben Jahr und sein aufsehenerregendes politisches Engagement 129 v.Chr. im Mittelpunkt.

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Veröffentlicht

2022-01-14

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