Christian Wallner


Die Inschriften des Museums in Yozgat — Addenda

Tafeln 15–23



Prolegomena

Die wissenschaftliche Bearbeitung eines Museumsbestandes stellt naturgemäß work in progress dar, zumal einerseits die Anzahl, andererseits die Zusammensetzung der Exponate einem permanenten Wandel unterliegen. Dieses Phänomen trifft auch auf die Sammlung von Steindenkmälern im Museum von Yozgat zu. Das im Jahr 2011 erschienene Repertorium Die Inschriften des Museums in Yozgat bietet 61 epigra­phische Monumente, die vor Juli 2009 ins Museum gelangt sind, ebendort aufge­nommen und über Jahre wissenschaftlich bearbeitet wurden[1]. Im August 2009 erfolg­ten die Auflösung des Depots in Büyüknefes sowie der Transfer dieser Sammlung nach Yozgat. Dadurch ergab sich schon bald nach Abschluss der Vorarbeiten zum erwähnten Repertorium ein erster Zuwachs an neuen Inschriften. In den folgenden Jahren ließen noch weitere Neufunde, aus verschiedenen Orten der heutigen Provinz Yozgat stammend, den epigraphischen Bestand weiter anwachsen. Schließlich konnte im Juli 2013 mit Genehmigung der türkischen Behörden dieses Material vor Ort be­sichtigt, bearbeitet und photographisch dokumentiert werden.

Diese bislang unpublizierten Steine werden in zwei Gruppen vorgestellt: die erste umfasst den Bestand des ehemaligen Depots von Büyüknefes (A), die zweite die Neuzugänge der Jahre 2010 bis 2013 (B). Diese Einteilung ergab sich praktisch von selbst, da die Monumente, die im Zuge der Kampagnen des Tavium International Research Project gefunden und zunächst in Büyüknefes deponiert wurden, innerhalb des Museums eine eigene Gruppe bilden. Sie sind an der Hinterseite des Konak ge­lagert und bislang nicht inventarisiert, mithin noch nicht in den Museumsbestand integriert. Eine Aufteilung dieses Materials, das eindeutig Tavium zuzuordnen ist, schien nicht opportun.

Die Aufbereitung der Addenda orientiert sich selbstverständlich an der Grund­konzeption des Repertoriums. Dort ist das Material in sechs Kategorien eingeteilt (I: Kaiserzeitliche Grabsteine; II: Frühbyzantinische Grabsteine; III: Christliche bzw. byzantinische Grabsteine; IV: Meilensteine; V: Varia; VI: Fragmente)[2]. Die Kata­logisierung sowie Nummerierung der neu hinzugekommenen Steine erfolgen im Anschluss an das Repertorium: ein weiterer frühbyzantinischer Grabstein führt also die Katalognummer II.19, ein weiterer Meilenstein läuft unter der Nummer IV.3 usw. Auch am Layout wurde weitestgehend festgehalten, sieht man davon ab, dass die Bilder der Steine bzw. Inschriften nun nicht mehr in unmittelbarer Nähe zum Text, sondern in einem Anhang zu finden sind. Zudem ist die Systematik bei Abkürzungen und Kurztiteln von Monographien oder Aufsätzen unverändert.

Die Arbeit im Museum von Yozgat wurde von vielen Personen und Institutionen ermöglicht und gefördert. Zunächst ist der Generaldirektion der Denkmäler und Museen des Kulturministeriums der Republik Türkei (Kültür ve Turizm Bakanliği – Kültür Varlıkları ve Müzeler Genel Müdürlüğü) zu danken. Erst deren Genehmigung hat die Arbeit vor Ort möglich gemacht. In diesem Zusammenhang ist auch Halil Demirdelen, dem Vizedirektor des Museum of Anatolian Civilizations in Ankara, für seine Bemühungen sowie Unterstützung zu danken. Für die außergewöhnliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist dem gesamten Team im Museum von Yozgat Dank zu sagen, allen voran dem Direktor Hasan K. Şenyurt. Seine Unterstützung in organisatorischen Angelegenheiten sowie seine wertvollen Informationen zu vielen Monumenten haben die Arbeit entscheidend gefördert. Zu danken ist ferner der Öster­reichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG) sowie der Karl-Franzens-Universität Graz für die finanzielle Unterstützung des Forschungsaufenthalts in der Türkei. Weiterer Dank gilt der Redaktion der Tyche für die Publikation dieser Addenda zu Sonderband 6. Der größte Dank gebührt meinem Freund Roland Trabe, der mich auf dieser Forschungsreise begleitet, bei allen Schwierigkeiten unterstützt und für die hervorragende bildliche Dokumentierung der neuen Steindenkmäler gesorgt hat.


Addendum A: Die Steine des ehemaligen Depots von Büyüknefes

Das Depot in Büyüknefes wurde als Expositur des Museums in Kooperation mit dem Tavium International Research Project bald nach Beginn der Feldforschungen eingerichtet. Es diente bis zu seiner Auflösung im August 2009 als Aufbewahrungsort kleinerer Fundstücke.

Die Publikation dieses Addendums erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Karl Strobel, dem langjährigen Leiter der dortigen Forschungen. Die Steine, die alle­samt dem Territorium des antiken Tavium zuzuordnen sind, wurden im Zuge mehrerer Kampagnen aufgefunden, im Depot verwahrt und unter seiner Ägide erst­mals dokumentiert. Dementsprechend ist im Vorspann zu jedem Monument neben dem nunmehrigen Verwahrungsort innerhalb des Museums sowie der Herkunft auch das Datum der Erstaufnahme sowie die Inventarnummer innerhalb des Tavium Inter­national Research Project angeführt.

II.19: Fragment eines Grabsteins (Taf. 15)

Fragment aus weißem Marmor; rundum gebrochen und beschlagen. Die Inschrift war in einer tabula ansata angelegt, von der im oberen Teil noch die Umrandung auszumachen ist. Von der Grabinschrift hat sich der überwiegende Teil der ersten 5 Zeilen erhalten.

Maße: (max.) 23 × (max.) 34 × 7 cm.

Buchstabengröße: 3–4,9 cm (Z. 5: H).

Buchstabenformen: Alpha mit gebrochener Mittelhaste; Epsilon, Theta, Omikron rund; Omega in Minuskelform.

Edition: unpubliziert.

Datierung: frühbyzantinisch (Formular).

Z. 4: Θ[(εο)ῦ: Abbrev. mit horizontalem Strich über Θ und Y (nomen sacrum). Rechts über dem Θ ist noch ein Teil des Abbreviaturzeichens vorhanden. Am Ende fehlen 2 bis 3 Buchstaben. Z. 5: Die Lücke dürfte in etwa so groß sein wie die in Z. 4. Z. 6f.: Da vor dem T keine Spuren eines Buchstabens auszumachen sind, dürfte diese Z. dem Schema der tabula ansata folgend eingerückt sein. Geht man von einer formal regelmäßigen Anordnung der Inschrift aus, fehlt am Ende also eine Z.

Hier ruht die Dienerin Gottes -kiane ... .

Die Inschrift weist sowohl hinsichtlich ihrer Anlage als auch der Buchstaben­formen Parallelen zur Grabinschrift für Epiphania (I.Yozgat II.6) auf.

Z. 4f.: 2–3 l.]|κιανή: Dem für das Gebiet von Tavium typischen Formular frühbyzan­tinischer Grabinschriften entsprechend stand hier der Name der Bestatteten. Als gängigste Varianten bieten sich Μαρκιανή, Λουκιανή, Ἀτικιανή, Πρισκιανή oder Ν(ε)ικιανή an. Zur Verbreitung dieser Namen im westlichen und südlichen Kleinasien siehe LGPN V.A 270; 282; 380 sowie V.B 263; 273; 317, jeweils s.v.; lediglich für Ἀτικιανή findet sich in diesen Regionen kein Beleg: siehe LGPN V.A 87 bzw. V.B 75. Aus Platzgründen verdient die Vari­ante Ν(ε)ικιανή den Vorzug.

Z. 6f.: Die Buchstabenkombination TΩ an den Bruchstellen lässt naturgemäß viele Mög­lichkeiten einer Rekonstruktion zu. Von den regional üblichen Formularen frühbyzantinischer Grabinschriften würde sich ἡ πάντων φίλη anbieten, in unserem Fall aus Platzgründen wohl ohne Artikel. Demnach wäre am Stein ΠΑΝ noch in Z. 5 gestanden, Z. 6 hätte mit TΩ[Ν] begonnen, ΦΙΛΗ den Abschluss der Inschrift gebildet.

IV.3: Meilenstein des Septimius Severus (Taf. 16)

Bruchstück einer Säule aus rötlich-grauem Konglomeratmarmor; oben und unten abgebrochen. Der Meilenstein wurde offensichtlich aus Gründen der Weiterverwendung umgearbeitet, d.h. es wurden nachträglich drei Flächen eingearbeitet. Die originale Vorderseite mit der Inschrift weist eine gut geglättete Oberfläche auf. Die Schrift verläuft leicht ansteigend.

Maße: Höhe: (max.) 26,5 cm. Dm.: (max.) 36 cm.

Buchstabengröße: 3–5,5 cm (Z. 3: A).

Besonderheiten der Buchstaben: Beim A in Z. 2 ist die Querhaste kaum erkennbar; Alpha in
Z. 3 mit gebrochener Mittelhaste.

Edition: K. Strobel, in: Tavium III 619 (AE 2007, 1459); French, RRMAM 3.2, 69, 45(B). Büyük Nefes 2.

Datierung: 198 – ca. 200/201 n. Chr.

Z. 1: Nach dem N die unteren Reste von 2 Längshasten, daneben eine untere Querhaste. Z. 2: Vom R ist noch die Rundung erhalten. Z. 3: Das A ist größer als die restlichen Buchstaben.

Der erhaltene Text bietet die abschließende Meilenangabe sowie den Statthalter, der für Bauarbeiten zuständig war. Bei diesem handelt es sich zweifellos um C. Atticius Norbanus Strabo, der unter Septimius Severus als legatus Augusti der dorti­gen Pro­vinz fungierte. Ein Meilenstein aus Küçüknefes, einem nahe gelegenen Dorf, belegt Renovierungsarbeiten an einer Straße nahe dem caput viae Tavium im Jahre 197/98. Die Inschrift auf dieser Meilensäule lautet[3]:

In Analogie zu dieser Meilensäule sowie unter Berücksichtigung der Buchstaben­reste auf dem Stein ergibt sich für das Ende des Fragments aus Büyüknefes folgende Lesung:

Die Rekonstruktion von K. Strobel: [--- resti|tueru]n[t per Atticium | Str]abonem [legatum] | [m(ille) p(assus) ?] | A. Vgl. AE 2007, 1459.

... haben durch den Legat Atticius Strabo (diese Straße) wieder instand setzen lassen. 1 Meile.

Z. 1–2: Atticium] | [St]ṛạbonem: C. Atticius Norbanus Strabo fungierte von 198 bis ca. 200/201 als legatus Augusti in Galatien. Mit B. Rémy ist — den damaligen Usancen folgend — von einer zwei bis drei Jahre dauernden Statthalterschaft auszugehen. Zur Person des C. Atticius Norbanus Strabo, seiner Karriere sowie seinen Aktivitäten in Galatien siehe PIR2 A 1331; Sherk, Legates 80; Rémy, Carrières sénatoriales 158, Nr. 123; sowie zuletzt Marek, Kleinasien 853 (mit der Annahme einer längeren Amtszeit in Zentralanatolien: 198–203 n. Chr.).

Die oben erwähnten vergleichbaren Meilensäulen von Küçüknefes, Yekbaş und Dambasan sind auf Grund der Kaisertitulaturen in die Zeit von 10. 12. 197 bis 9. 12. 198 datierbar. Somit ist davon auszugehen, dass die Aufstellung des Meilensteins aus Büyüknefes mit Erwähnung der Aktivitäten des C. Atticius Norbanus Strabo wohl in etwa zur selben Zeit erfolgt ist.

Z. 3: Die offizielle Meilenangabe stand entweder im Bereich über der Distanzangabe A oder links davon. Der Meilenstein war also ursprünglich nahe von Tavium aufgestellt und gab, bei welcher Straße auch immer, die erste Meile an.

V.3: Fluchtafel (Taf. 17)

Verwahrungsort: Hinterseite des Konak Herkunft: Çadırardıç ( ← Tavium)

Die Fluchtafel wurde in einem Feld nahe des Dorfes Çadırardıç gefunden (Erstaufnahme: 19. 8. 2002 als CA 14).

Tafel aus grau geädertem Marmor; die linke obere Ecke, rechts und unten abgebrochen. Die Rückseite ist versintert, die Vorderseite geglättet.

Maße: (max.) 35 × (max.) 26 × 5 cm.

Buchstabengröße: 2,8–5 cm (Z. 1: I).

Buchstabenformen: kursives Alpha; Epsilon, Theta, Omikron rund.

Edition: unpubliziert.

Datierung: frühbyzantinisch (?).

Z. 4: Nach O die Reste eines Buchstabens, möglich wären etwa X, A oder Y.

Verflucht sei derjenige, der ...

Z. 1–3: Ἔχι τὸ ἀ|νάθεμ̣[α] | ὁ κτλ.: Im regionalen Umfeld erscheint diese Formel e. g. in Aphrodisias (Grégoire, Recueil 248 = MAMA VIII 428, Z. 1f.: † Ὁ ῥίπτων χώματα ἐν τῶ τιχίω ἔχει τὸ ἀνά|θεμα ...), in Kappadokien als Abschluss einer christlichen Grabinschrift (De Jerphanion, Jalabert 457, Nr. 23, Z. 5f.: Ἔχ(ε)ι τὸ ἀν[ά]θεμ|α ὁ ἐπέρον. †), im kilikischen Korykos in Zusammenhang mit einem Sarkophag (MAMA III 504, Z. 3f.: ἔχει | ἀνάθεμα ὁ ἀνύγων αὐτὰ ...) sowie in Anazarbos jeweils im Kontext von Bestattungen (I.Anazarbos 646, Z. 3–5: ... . ἔχι τὸ ἀνάθεμα, | ἴ τις δίχα τõν κυρίον | ἀνύγι αὐτό. †; l.c. 647 [= I.Cilicie 106], Z. 1–6: Ἔχη τὼ ἀ|νάθεμα | ὡ ἐπανύ|γων τὼ μ|νῆμα τοῦ|τω ... .; l.c. 655, Z. 1: † Ἀνάθεμα ἔχι κ(υρίου) Ἰ(ησ)οῦ). Dieser conspectus belegt, dass besagte Formel in der Region hauptsächlich, wenn nicht gar ausschließlich in sepulkralem Kontext Verwendung fand: Verflucht wurde also der­jenige, der die Grabstätte schändete. Zudem ist der Großteil der oben angeführten Testimonia zeitlich der frühbyzantinischen Epoche zugewiesen bzw. zuzuweisen. Es liegt mithin nahe, auch die aus Tavium stammende Fluchtafel in diesen inhaltlichen sowie zeitlichen Zusammen­hang zu stellen.

Daneben sollte man allerdings andere Kontexte nicht gänzlich außer Acht lassen. Mit der­selben Formel wird beispielsweise in einem samischen Graffito auf einem Aquädukt die Person verflucht, die das Trinkwasser verunreinigt: † Ἔχι τὸ ἀνάθε|μα ὁ ἀφοδευκὸ[ς] | εἰς τὸ ὕδωρ τοῦτο ὅτι αἰξ αὐ|τοῦ πίνομεν πάν|τες (IG XII, 6.2.931; 6./7. Jh. n. Chr.). In Messene wird ferner derjenige mit dem ἀνάθεμα belegt, der es u. a. wagt, einen Grenzstein zu entfernen: ... καὶ ὅστης τὸ μεταστήση ἀνά(θεμα) (SEG LII, 418, Z. 3; 6. Jh. n. Chr.). Zur Formel siehe auch Feissel, Notes 467.

Z. 3–4: ὁ ΚΛ[ca. 3 l.] | TO.[ca. 3 l.]: Die erhaltene Buchstabenkombination am Beginn von Z. 3 ist in Anlehnung an die oben angeführten Parallelen so zu verstehen, dass an dieser Stelle der männliche Artikel und anschließend ein participium praesentis im Nom. standen. Für die folgende Z. ist das passende Objekt anzusetzen. Denkbar wären e. g. ὁ κλ[ονν] | τὸ χ̣[μα] (zu χῶμα als Bezeichnung für eine Grabstätte siehe Kubińska, Monuments funéraires 124, mit einem Beispiel aus Pontus), ὁ κλ[έπον] | τὸ χ̣[ρμα] oder ὁ κλ[έπον] | τὸ ὕ̣[δορ]. Die vorgeschlagenen Rekonstruktionen berücksichtigen die frühbyzantinische Orthografie.

VI.12: Fragment eines frühbyzantinischen Grabsteins (Taf. 18)

Das Fragment wurde im Zuge des Tavium International Research Project 2,4 km nordwestlich von Çadırardıç gefunden. Bei der Begehung der Umgebung des Dorfes stieß man auf mehrere Gräber inkl. Fragmente von Inschriften. Der sepulkrale Zusammenhang des Bruchstücks ist somit außer Zweifel zu stellen (Erstaufnahme: 19. 8. 2002 als CA 16).

Fragment aus weißem, grau geädertem Marmor; rundum gebrochen. Sowohl die Vorder- als auch die Rückseite sind versintert. Die Inschrift befand sich in einer tabula ansata, von der der obere sowie rechte Rand gegeben sind. Die über den rechten Rand hinaus reichenden Ordinati­onslinien sind noch deutlich erkennbar.

Maße: (max.) 12 × (max.) 8,5 × 2,5 cm.

Buchstabengröße: 3 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit gebrochener Mittelhaste; Theta rund.

Edition: unpubliziert.

Datierung: frühbyzantinisch (Formular).

Z. 1: Die Rundung des Θ ist klar erkennbar. Z. 2: Das rechte Ende der oberen Haste des T ist gegeben.

Hier ruht ...

Die Inschrift folgt dem in der Region üblichen frühbyzantinischen Formular.


VI.13: Fragment eines frühbyzantinischen Grabsteins (Taf. 17)

Verwahrungsort: Hinterseite des Konak Herkunft: Büyüknefes ( ← Tavium)

Der Stein wurde im Zuge des Tavium International Research Project im Areal von Friedhof Süd in Büyüknefes gefunden (Erstaufnahme: 14. 8. 2003 als FS 25).

Fragment aus rötlichem Kalksteinkonglomerat; rundum gebrochen, die Oberfläche verwittert sowie von Flechten bewachsen. Auf Grund von Sprunglinien droht das Fragment in mehrere Teile zu zerfallen. Über der Inschrift ist noch ein Rest des Ringes bzw. der kreisförmigen Einfassung des Malteserkreuzes zu erkennen.

Maße: (max.) 19 × (max.) 25 × (max.) 13,5 cm.

Buchstabengröße: 3,5–5 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit gebrochener Mittelhaste; Epsilon, Theta rund.

Edition: unpubliziert.

Datierung: frühbyzantinisch (Formular).

Z. 3: δ̣ο̣ύ̣[λη]: O und Y in Lig. Vom Δ sowie der Lig. sind jeweils die oberen Reste erhalten. Z. 4: Θ(εο)ῦ: Die Rekonstruktion geht von der üblichen Abbrev. des nomen sacrum aus.

Hier ruht die Dienerin Gottes ... .

VI.14: Fragment eines frühbyzantinischen Grabsteins (?) (Taf. 18)

Das Fragment wurde in einem Haus in Körpeli gefunden (Erstaufnahme: 12. 8. 2003 als KÖ 30).

Fragment aus weißem, feinkristallinem Marmor; oben, re. und unten gebrochen, der linke Rand allerdings original. Eine Ordinationslinie ist noch erkennbar.

Maße: (max.) 9,5 × (max.) 5,8 × 5,6 cm.

Buchstabengröße: 2,5–3,5 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit gebrochener Mittelhaste; Omikron rund.

Edition: unpubliziert.

Datierung: frühbyzantinisch (Formular) (?).

Z. 1: Vom ersten Buchstaben ist das untere Ende der Längshaste erhalten, re. daneben ein Ausbruch. Vom dritten Buchstaben ist der linke untere Rest erhalten. Z. 2: Am Beginn der Z. wäre auch Λ möglich; vom dritten Buchstaben hat sich der linke obere Rest erhalten.

Das geringe Ausmaß sowie der schlechte Erhaltungszustand erlauben keine eini­germaßen gesicherte Rekonstruktion des Textes. Auch der Fundort bzw. die Fundum­stände legen keinen Kontext nahe, wie dieser etwa beim oben vorgestellten Fragment VI.12 gegeben ist.

Sieht man auch in diesem Bruchstück den Teil eines frühbyzantinischen Grab­monuments, wäre in Anlehnung an das übliche Formular und unter Berücksichtigung der Buchstabenreste exempli gratia folgende Rekonstruktion möglich:

Hier ruht der Diener / die Dienerin Gottes ...

VI.15: Fragment eines Grabsteins (?) (Taf. 18)

Verwahrungsort: Hinterseite des Konak Herkunft: Büyüknefes ( ← Tavium)

Der Stein wurde im Zuge des Tavium International Research Project im Hof eines Hauses in Büyüknefes aufgefunden (Erstaufnahme: 4. 8. 2006 als BN 611).

Block aus weiß-hellbraunem, grob kristallinem Marmor; oben, re. und unten abgebrochen. Der linke Rand zwar beschlagen, allerdings noch original. Der Stein ist rundum versintert, v. a. an den Bruchflächen.

Maße: (max.) 26 × (max.) 20 × 13 cm.

Buchstabengröße: 2–3 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit gerader Mittelhaste; Epsilon, Theta, Omikron und Sigma rund; My mit gebogenen Seiten- und durchgebogener Mittelhaste; Omega in Minuskelform.

Edition: unpubliziert.

Datierung: Kaiserzeit (Buchstabenformen; Formular?)

Z. 1: Am Beginn der Z. sind die unteren Reste von nicht identifizierbaren Buchstaben erkennbar. Z. 2: Anstelle von O wäre auch Σ oder Θ möglich. Vor der Bruchstelle der untere Rest einer Längshaste. Z. 3: Vor der Bruchstelle wäre neben Σ auch O möglich. Z. 4: Der letzte Buchstabe ist unklar, am ehesten wohl als O zu lesen.

... zum Gedenken (?).

Die erhaltenen Buchstaben lassen in Z. 1f. etwa an [ἀ]γαθὴ bzw. [ἀ]γαθῇ denken (möglicherweise mit Iota adscriptum als [ἀ]γαθῆι zu lesen). Am Beginn von Z. 3 könnte man in -θετο das Ende einer Verbform sehen, daran anschließend das Nomen πόσις̣, in Z. 4 möglicherweise eine Flexionsform von τρο̣[φός] oder τρό̣[πος]. Der Beginn der letzten erhaltenen Z. kann Hinweis auf einen Grabstein sein. Zudem sollte man die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass es sich um einen Text in gebundener Sprache handelt.

VI.16: Fragment (Taf. 19)

Der Stein gelangte zwischen August 2006 und Juli 2007 ins Depot von Büyüknefes (Erstauf­nahme: 10. 8. 2007 als BN 618).

Fragment aus weißem Kalkstein; rundum gebrochen, an der Rückseite abgeschlagen. Die Schrift ist sehr regelmäßig, der Zeilenbeginn li. auf Grund der Abstände zwischen den Buch­staben erschließbar.

Maße: (max.) 17 × (max.) 24 × (max.) 10 cm.

Buchstabengröße: 3,7 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit gebrochener Mittelhaste; Epsilon sowohl eckig (Z. 1; 3) als auch rund (Z. 4); Sigma eckig.

Edition: unpubliziert.

Datierung: Kaiserzeit (?).

Z. 1: Am Beginn der Z. ist mit einem Verlust von einem, max. zwei Buchstaben zu rechnen. Daneben ist der untere Teil der Haste eines nicht identifizierbaren Buchstabens auszumachen. Z.3: Nach ΤΗΣ ev. der Rest eines weiteren Buchstabens. Es könnte sich allerdings auch um eine Beschädigung des Steins handeln.

Der Kontext des Fragments bleibt offen.


Addendum B: Neuzugänge der Jahre 2010 bis 2013

A.1: Ehrung für die Familie der Iulii Severi[4] (Taf. 19)

Der Stein wurde zu Beginn des Jahres 2011 bei Bauarbeiten in Büyüknefes gefunden und ins Museum gebracht (Erstaufnahme: 28. 7. 2013).

Block aus rötlich-grauem Konglomeratmarmor; rundum gebrochen, zudem an vielen Stellen Ausbrüche, folglich die Oberfläche mitunter unregelmäßig. Die Schrift sehr regelmäßig, die Buchstaben sorgfältig und gleichmäßig gearbeitet, der Zeilenabstand konstant 3 cm, lediglich zwischen vorletzter und letzter erhaltener Z. etwas geringer (2,5 cm).

Maße: (max.) 87 × (max.) 58 × 23 cm.

Buchstabengröße: 4 cm (Φ in Z. 4f.: 9 cm).

Buchstabenformen: Alpha mit gebrochener Mittelhaste; Epsilon eckig; Eta mit frei schweben­der Mittelhaste; Omikron rund; Sigma vierstrichig.

Edition: unpubliziert.

Datierung: 2. Hälfte des 2. Jh.s (nach 159 n. Chr.)

Z. 1: Am Beginn der Z. die untere Haste des Σ, nach dem Σ̣εβ möglicherweise ein Interpunktions­zeichen, zwischen B und A ein etwas größerer Abstand. ἀντ̣ι̣σ̣τ̣[ράτηγον: von den 4 Buchstaben vor der rechten Bruchstelle jeweils die unteren Reste erhalten.

Z. 2: Π̣αλαιστείνης: vom Π die unteren Reste der beiden Längshasten erhalten; N und H in Lig. κ̣αὶ̣: vom K ein kleiner Teil re. unten erhalten. Vor dem Ausbruch noch eine Längshaste gegeben (am ehesten Γ), danach der linke untere Teil einer Schräghaste (Λ vel A vel Δ).

Z. 3: ἱερ̣έα: der Bogen des P einem Ausbruch zum Opfer gefallen. Δ̣ι̣ὸς: die beiden ersten Buchstaben auf Grund der Ausbrüche in Mitleidenschaft gezogen: vom Δ die beiden schrägen Längshasten erhalten (Λ vel A vel Δ), vom I der untere Ansatz.

Z. 5: Σ̣εουῆρον: vom Σ der obere Teil erhalten; H und P in Lig.

Z. 6: Π]α̣λαιστείνης: N und H in Lig. ἱερᾶς̣: vom Σ der oberste Teil erhalten.

Z. 7: Τ̣OY: vom T der obere rechte Teil erhalten. γυμνασιαρχ .: am Ende, unmittelbar vor der Bruch­stelle eine Längshaste: I vel H?

Z. 8: Π]ολεμα̣ίου: vom A und I jeweils die Spitzen gegeben.

... den legatus Augusti pro praetore ... (von Syria) Palaestina und ... Aristeus/den Sohn des Aristeas, den Priester des Zeus ... seine Frau und Iulius Rufinus(?) ... (Iulius) Severus, seinen Vater. ... (von Syria) Palaestina, des/der heiligen ... und des ehemaligen Gymnasiarchen(?) ... Polemaios Maximus(?) ... .

Das Monument wirft auf Grund seines fragmentarischen Erhaltungszustandes viele Fragen auf. Grundsätzlich dürfte es sich wohl um eine Ehreninschrift für die Familie der Iulii Severi, möglicherweise auch anderer Mitglieder der städtischen Aristokratie des 2. Jh.s n. Chr., handeln. Der Stein gewährt also einen kleinen, bruch­stückhaften Blick auf die gesellschaftliche Oberschicht Galatiens in der Hohen Kaiserzeit.

Ferner stellt sich die Frage nach dem Kontext, in den man das Monument einfügen könnte. Da es beim erhaltenen Teil der Inschrift nicht möglich ist, einen Zusammen­hang zwischen den einzelnen Zeilen herzustellen, muss von einem Ehrenmal größeren Ausmaßes ausgegangen werden. Ein solches wird wohl an einem öffentlichen Ge­bäude im Zentrum von Tavium angebracht gewesen sein.

Z. 1f.: Diese Zeilen sind auf C. Iulius Severus II zu beziehen. Geboren in Ankyra, absol­vierte er im 2. Jh. eine respektable Karriere in der Reichsverwaltung, als deren Höhepunkte der Konsulat im Jahre 155 sowie die anschließende Statthalterschaft in der Provinz Syria Palaestina gesehen werden können. Zu seiner Person und Karriere siehe grundlegend PIR2 I 574; Half­mann, Senatoren 165–167, Nr. 81; Rémy, Carrières sénatoriales 224–226, Nr. 174; sowie zuletzt den ausführlichen Kommentar von St. Mitchell zu I.Ankara I 77 (S. 237).

Als letzte Stationen der Laufbahn des C. Iulius Severus werden eine besondere Funktion im Rahmen des Partherfeldzugs von Lucius Verus sowie eine weitere Statthalterschaft im Osten, ev. in Kappadokien, vermutet. Letztere datiert Rémy, l.c., mit „ca. 163/164–165/166“; vgl. Marek, Kleinasien 848f.

Die Funktion als legatus Augusti pro praetore provinciae Syriae Palaestinae, die man in etwa mit 156–159 datieren kann, liefert für das Ehrenmonument aus Tavium den Datierungs­ansatz. In der Zusammenstellung E. Dąbrowas scheint die Statthalterschaft des C. Iulius Severus übrigens nicht auf, für den ins Auge gefassten Zeitraum führt er M. Cassius Apollinaris und L. Attidius Cornelianus als Funktionsträger an. Siehe Dąbrowa, Governors 106–108.

In Z. 1 kann πρεσβευτήν auch vollständig auf dem Stein gestanden sein. Die hier gewählte Rekonstruktion orientiert sich am abgekürzten Σ̣εβ(αστοῦ). In Z. 2 bzw. 1–2 ist vor Π̣αλαιστείνης entweder Συρίας oder Συρίας τῆς zu ergänzen. Vgl. I.Ankara I 77, Z. 21–23; RECAM II 415, Z. 5–8 (jeweils Ehreninschriften für C. Iulius Severus II).

Z. 3: [- - -]ΟN Ἀριστέα ἱερέα τοῦ Δ̣ι̣ὸς[- - - - - - -]: Der Name des Priesters ist nicht ein­deutig auszumachen, zumal Ἀριστέα sowohl als Akk. (von Ἀριστεύς) als auch als Gen. (von Ἀριστέας) gesehen werden kann. Bei der Kombination ON am Beginn der Z. kann es sich entweder um das Ende eines Namens im Akk. oder auch um den Rest des Artikels τ]όν han­deln.

Die hier genannte Person, die man wohl auch der Familie der Iulii Severi wird zurechnen können, fungierte als Priester des Zeus, d.h. des Zeus Tavianos. Das Heiligtum für diesen Gott ist wohl als Nachfolger eines Tempels für Teššub, den hurritischen Blitz- und Wettergott und eine Hauptgottheit des hethitischen Pantheons, zu sehen. Der bislang nicht eindeutig lokali­sierte Tempel — sein Standort wird auf dem Zeğreg Tepe vermutet — bildete nicht nur das kultische Zentrum der Stadt, sondern besaß zweifellos überregionale Bedeutung. Das Kultbild des Zeus erscheint auch auf städtischen Münzen. Zu Zeus Tavianos siehe K. Strobel, Ch. Gerber, in: Tavium I 217f.; 221; 245 (mit allen Belegen).

Die fragmentarisch erhaltene Z. liefert jedenfalls das erste epigraphische Testimonium für den Kult des Zeus Tavianos in Tavium selbst. Zu Weihungen in Ankyra siehe nun I.Ankara I 205f. (mit einschlägigem Kommentar).

Z. 4: γυναῖκα αὐτοῦ: Der Kontext ist zwar nicht eindeutig auszumachen, die Passage aller­dings wohl so zu verstehen, dass damit die Frau von C. Iulius Severus II gemeint ist. Schließ­lich ist in der nächsten Z. mit Σ̣εουῆρον πατέρα αὐτοῦ mutatis mutandis dieselbe Formulierung gegeben.

Ἰ. Ῥουφεῖν̣[ον?: Man wird darin wohl ein weiteres Mitglied der Familie sehen können. Die Rekonstruktion des cognomen ist exempli gratia aufzufassen: Zum einen wäre auch die Lesung Ἰ(ούλιον) Ῥουφειν̣[ιανόν möglich. Zum anderen sollte man die Möglichkeit, dass neben der zuvor erwähnten Ehefrau ein weiteres weibliches Familienmitglied genannt ist, nicht ausschlie­ßen: Ἰ(ουλίαν) Ῥουφεῖν̣[αν oder Ἰ(ουλίαν) Ῥουφειν̣[ίαν?]. Für Testimonia dieser Anthropo­nyme im Westen und Süden Kleinasiens siehe LGPN V.A 392f. bzw. V.B 374, s.vv.

Die Abkürzung I für Ἰ(ούλιος) bzw. Ἰ(ουλία) ist eher unüblich. Im kaiserzeitlichen Galatien erscheint sie offensichtlich häufiger, wie mehrere Inschriften aus Ankyra belegen. Siehe e.g. I.Ankara I 223, wo ein Ἰ(ούλιος) Ἀλέξαν[δ]ρος (Z. 5–7; 2. Hälfte des 2.Jh.s n. Chr.) erscheint, oder l.c. 216, wo eine Ἰ(ουλία) Ὀρφιτιανὴ Μα[–] (Z. 2; 2./3. Jh. n. Chr.) genannt ist. Zudem sei darauf verwiesen, dass die späteren Inschriften des C. Iulius Severus I (I.Ankara I 74–76) allesamt die Abkürzung I für das nomen gentile Ἰ(ούλιος) aufweisen. Vgl. den Komm. l.c. S. 396.

Z. 5: Σ̣εουῆρον πατέρα αὐτοῦ: C. Iulius Severus I gilt zweifellos als der prominenteste Bürger Ankyras in der 1. Hälfte sowie der Mitte des 2. Jh.s n. Chr. Er wurde unter Hadrian Mitglied des Senats und bekleidete über Jahrzehnte eine Reihe von Ämtern in der Reichsver­waltung. Als Höhepunkte seiner Karriere seien hier lediglich der Konsulat im Jahr 138 oder 139, die Statthalterschaft in Germania inferior in den Vierzigerjahren sowie seine Funktion alsproconsul Asiae 152/53 genannt. Zu seiner Karriere siehe PIR2 I 573; Halfmann, Senatoren 151f., Nr. 62; Rémy, Carrières sénatoriales 50–52, Nr. 34; sowie zuletzt I.Ankara I 72–76 (mit ausführlichen Kommentaren zu seinen ankyranischen Ehreninschriften S. 227–236). Zu C. Iulius Severus im Kontext der galatischen Aristokratie siehe Mitchell, Anatolia I 154f., sowie zuletzt Strobel, Galater und Galatien 389f.; dens., Galatians 136f.; sowie Coşkun, Histoire par les noms 104–106.

Nach αὐτοῦ findet sich ein Interpunktionszeichen. Möglicherweise beginnt danach die Nennung der Person(en), die für die Errichtung des Ehrendenkmals verantwortlich zeichnete(n).

Z. 6: Π]α̣λαιστείνης τῆς ἱερᾶς̣: In welchem Zusammenhang Π]α̣λαιστείνης an dieser Stelle ein zweites Mal erscheint, muss offen bleiben. In Analogie zu Z. 2 wäre auch hier die Er­gänzung von Συρίας bzw. Συρίας τῆς überlegenswert.

Die folgende Kombination τῆς ἱερᾶς̣ gibt insofern Rätsel auf, als man sie prima vista als Attribut zu Π]α̣λαιστείνης auffasst. Da sich für Π]α̣λαιστείνης τῆς ἱερᾶς̣ allerdings keine entsprechende Parallele finden lässt, wird τῆς ἱερᾶς̣ wohl mit einem folgenden (verlorenen) Nomen kombiniert gewesen sein.

Z. 7: γυμνασιαρχ . : Da vor der Bruchstelle lediglich eine Längshaste erhalten ist (vgl. app. crit. ad locum), kann hier eine Form von γυμνασιαρχία oder des Verbs γυμνασιαρχεῖν ge­standen sein, aller Wahrscheinlichkeit nach wohl γυμνασιαρχή̣[σαντος. Die Inschrift liefert somit — bei welcher Rekonstruktion immer — einen Beleg für ein Gymnasium in Tavium, für die im Osten übliche städtische Infrastruktur samt dazugehörigem Amt, an deren Existenz bei einer Metropole wie Tavium ohnehin nie zu zweifeln war.

Z. 8: Π]ολεμα̣ίου Μαξί[μου?: Die Rekonstruktion der Namen erfolgt exempli gratia, an Varianten sind einerseits Πτ]ολεμα̣ίου, andererseits Μαξι[μίνου, Μαξι[μείνου oder Μαξι[μιανοῦ zu nennen. Zu Belegen für diese Namen im Westen und Süden Kleinasiens siehe LGPN V.A 370; 385; 279f. sowie V.B 356; 367f.; 271, jeweils s.v., ein Πολεμαῖος erscheint regional in RECAM II 380 (= MAMA VII 416; kaiserzeitlich). Die Kombination von Π(τ)ολεμαῖος und Μάξιμος (inkl. Varianten) ist m. W. übrigens nicht belegt.

Der Gen. weist jedenfalls darauf hin, dass es sich bei dieser Person um den bzw. einen Ver­antwortlichen für die Ehrung handelt. Wir fassen mit Π(τ)ολεμαῖος Μάξιμος? (wenn auch bruchstückhaft) einen Repräsentanten der städtischen Führungsschicht Taviums im 2. Jh. n. Chr.

I.23: Grabstele für Domna (Taf. 20)

Auf Grund seiner Herkunft aus Gedikhasanlı (Distr.: Sorgun) ist das Monument dem galatisch-kappadokischen Grenzgebiet zuzuordnen (Erstaufnahme: 26. 7. 2013).

Stele aus weißem Marmor mit Giebelabschluss; rundum leicht beschädigt, v. a. im Bereich des Giebels, wo die Akrotere weggebrochen sind. Im Giebelfeld (27 × 21 × 21 cm) 3 Efeublätter. Das ungerahmte Inschriftenfeld (37,5 bzw. 31 × 61 cm) liegt etwas tiefer als Giebel und Basis (42 × 19 cm), unter der Inschrift die Darstellung einer Girlande. Die Schrift sehr regelmäßig, die Buchstaben sorgfältig gemeißelt, der Zeilenabstand konstant (1 cm). Der ursprünglich 6 Z. umfassenden Inschrift wurde nachträglich noch eine weitere angefügt. Diese zeigt einen auf­fallend divergierenden Schriftduktus.

Maße: (max.) 42 × (max.) 108 × (max.) 26 cm.

Buchstabengröße: 3 (Z. 3: C)–4 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit verlängerter rechter Haste sowie gerader Mittelhaste; Epsilon, Omikron, Sigma rund; Kappa mit verkürzten Hasten; Omega in Minuskelform.

Edition: unpubliziert.

Datierung: Kaiserzeit (2./3. Jh.).

Z. 1: γλυκυτάτῃ: T und H in Lig. Z. 2: ἀσυνκρίτῳ γυναι|κὶ: Ω und Γ in Lig. Z. 3: ἁγνῶς: Γ, N und Ω in Lig. Z. 4: ἀμένπτως: T und Ω in Lig. Z. 4f.: Vor und nach Καλ|λίμορφος ein Trennungszeichen. Z. 5: μνήμης: M, N und H in Lig. Z. 6: χάριν in etwa zentriert gesetzt, davor und danach je ein folium. Z. 7: Lediglich die beiden ersten Buchstaben klar lesbar, die folgenden nur leicht eingeritzt und folglich kaum sichtbar.

Für Domna, die liebste und unvergleichbare Frau, die mit ihm eine keusche und tadellose Ehe geführt hat, (hat) Kallimorphos (dieses Grabmal) zum Gedenken (errichtet). EYANI (?)

Z. 1: Δόμνῃ: Der Name Δόμνα erscheint in Galatien häufig; siehe dazu den Komm. zu I.Yozgat I.4 (S. 27f.; mit den Belegen) sowie nun Coşkun, Intercultural anthroponomy 59, der einen keltischen Ursprung der Namen Domnus bzw. Domna ins Auge fasst.

Z. 1–4: γλυκυτάτῃ | καὶ ἀσυνκρίτῳ γυναι|κὶ συνβιωσάσῃ ἁγνῶς | καὶ ἀμένπτως: Hinsicht­lich des Formulars sind Parallelen zu I.Yozgat I.18 (Grabstele für Tertulla und Mareis[?]) und I.13 (Grabaltar des Scribonius Proculus) offensichtlich. Folglich liegt die Vermutung nahe, dass all diese Monumente aus derselben Region stammen. Die Herkunft der beiden eben genannten Steindenkmäler ist in Ermangelung von Aufzeichnungen nicht eindeutig auszumachen. Auf Grund der konstatierten Parallelen wären mithin auch diese dem galatisch-kappadokischen Grenzgebiet zuzuweisen. Zum Formular vgl. die entsprechenden Kommentare zu I.Yozgat I.13 bzw. I.18.

Z. 4f.: Καλ|λίμορφος: Belege für diesen Namen finden sich in Kleinasien lediglich in gerin­ger Zahl, beispielsweise in Aphrodisias (LGPN V.B 224, s.v.), u.a. der κύκλιος αὐλητής und Periodonike Tib. Claudius Kallimorphos (dazu einschlägig Roueché, Performers and partisans 193f., Nr. 67; 2. Jh. n. Chr.), ferner in Pessinus (I.Pessinous 95; in der orthografischen Version Καλίμορφος). Vgl. weiters LGPN V.A 237, s.v. Καλλίμορφος (mit einem Beleg aus Thyateira; 1./2. Jh. n. Chr.).

Z. 7: EYΑ̣NI: Im Kontext der Inschrift ergibt diese Z. bzw. Buchstabenkombination wenig Sinn. Möglicherweise wurde in derselben Grabstätte wie Domna später noch eine Person be­stattet und der entsprechende Name unter der ursprünglichen Inschrift angefügt. So könnte es sich um einen (misslungenen) Versuch handeln, etwa den Namen Εὐάνιος einzumeißeln. Dieser begegnet auf der Peloponnes (SEG XI, 244 II, Z. 32) sowie in Makedonien (SEG XLI, 554, Z. 3; jeweils in vorchristlicher Zeit).

I.24: Grabstele für Helene (Taf. 21)

Der Stein stammt laut Inventarliste des Museums aus der Stadt Sarıkaya, ist folglich dem antiken Nordkappadokien zuzuordnen (Erstaufnahme: 26. 7. 2013).

Stele aus weiß-grauem Konglomeratmarmor; rundum Beschädigungen und Ausbrüche. Im oberen Teil eine Nische (ca. 19 × 25 cm) mit dem Portrait einer Frau, Hände und Kleidung relativ gut erhalten, das Gesicht hingegen abgeschlagen. Den unteren Abschluss der Nische bildet eine Leiste (Höhe: 5,5 cm) mit dem Beginn der Inschrift, darunter das Inschriftenfeld (21 × 15 cm) und schließlich der Sockel (23,5 × 8 cm). Die Inschrift ist auf Grund der Ausbrüche in Mitleidenschaft gezogen, v. a. der Beginn des Textes in der Leiste.

Maße: (max.) 23,5 × (max.) 56,5 × (max.) 16 cm.

Buchstabengröße: 2–2,5 cm.

Buchstabenformen: Alpha mit gerader Mittelhaste; Epsilon, Theta, Omikron, Sigma rund; Kappa mit verkürzten Hasten; Lambda mit verlängerter rechter Haste.

Edition: unpubliziert.

Datierung: Kaiserzeit (2./3. Jh.).

Z. 1: Am Beginn fehlen wohl 2 Buchstaben, danach der untere Ansatz eines Bogens: Σ vel E; ʽΕ̣λ̣ένη̣: vom ersten E der untere Bogen erhalten, vom Λ die rechte Haste, vom H die linke Längshaste. Z. 2: τ̣ῇ: vom T der untere Teil gegeben. Die beiden letzten Buchstaben der Z. sind einem Ausbruch zum Opfer gefallen. Z. 3: Ἑλένῃ in etwa zentriert gesetzt, davor und danach je ein folium.

(-)imos und Helene (haben) der liebsten Tochter Helene (dieses Grabmal) zum Gedenken (errichtet).

Z. 1: [. .] . ιμος: Der Vater der Verstorbenen hieß aller Wahrscheinlichkeit nach Ζώσιμος. Der Name gilt als überaus geläufig. Siehe die vielen Belege für den Westen und Süden Klein­asiens in LGPN V.A 194f. sowie V.B 180f., s.v. Unter Berücksichtigung der Buchstabenreste sowie der Platzverhältnisse auf dem Stein bieten sich e. g. Σώσιμος (siehe LGPN V.B 396, s.v., mit einem Beleg aus Knidos), Πρεῖμος oder Αἴσιμος (siehe LGPN V.A 13, s.v.) als Alter­nativen an.

Z. 1; 3: Ἑλένη: Auch dieser Name ist überaus verbreitet, siehe für Kleinasien LGPN V.A 152 sowie V.B 132, s.v. Ein Testimonium für die Region bietet RECAM II 429 (Büyüknefes / Tavium; christlich).

I.25: Grabstele für Lucius (Taf. 22)

Der Stein stammt laut Information des Museumsdirektors aus Yazılıtaş Köyü, einem Dorf im Distrikt Sorgun, ist also — wie die Grabstele für Domna (oben I.23) — der galatisch-kappado­kischen Grenzregion zuzuordnen (Erstaufnahme: 27. 7. 2013).

Stele aus weiß-grauem Konglomeratmarmor; rundum schwer beschädigt, der obere Teil abge­brochen, re. gebrochen, der linke Rand hingegen nahezu vollständig erhalten; an der Vorder­seite Pflugspuren. Oben ist der linke Teil des dreieckigen Giebelfeldes erhalten, ferner ein Teil des Akroters. Darunter eine einfach gehaltene Leiste. Im Hauptfeld (max. 35 × 74 cm) befindet sich unter der Inschrift ein oben offener Kranz mit Weintrauben und diversen floralen Ele­menten. Die Schrift ist nicht besonders sorgfältig gearbeitet, auch der Zeilenabstand variiert (0,5–2,5 cm).

Maße: (max.) 35 × 97 × (max.) 15 cm.

Buchstabengröße: 3 (Z. 2: O)–4 cm (Z. 1: I).

Buchstabenformen: Epsilon eckig; Omikron sowohl eckig (Z. 1) als auch rund (Z. 2); Omega eckig sowie in Minuskelform. Iota adscriptum (Z. 3).

Edition: unpubliziert.

Datierung: 1./2. Jh. n. Chr. (Iota adscriptum).


Z. 1: Λ̣ο̣ύκιο̣[ς]: Vom Λ der untere Teil der linken Schräghaste erhalten, vom ersten O die rechte untere Ecke, vom zweiten die rechte Hälfte. Am Ende blieb wohl etwas Platz frei. Z. 2: Λουκίῳ: Vom Ω die linke und untere Haste erhalten. τ[ῶι]: Vom T die Längshaste sowie der linke Teil der Querhaste erhalten. Z. 3: μνήμ̣[ης]: Vom zweiten M der rechte Teil weggebrochen.

Lucius (hat) für den Sohn Lucius (dieses Grabmal) zum Gedenken (errichtet).

Ähnlichkeiten dieser Grabstele mit der des Aktios (I.Yozgat I.2) sind nicht von der Hand zu weisen.

Z. 1: Λ̣ο̣ύκιο̣[ς]: Die Buchstabenreste lassen für den Namen des Vaters lediglich diese Rekonstruktion zu. Dabei ist bemerkenswert, dass das Omikron in dieser Z. anders ausgeführt ist als in der folgenden. Der Name des Vaters dürfte zentriert angelegt gewesen sein.

Z. 2f.: Beim Namen des Verstorbenen ist kein Iota adscriptum gegeben, in der folgenden Z. hingegen schon. Die Rekonstruktion des Artikels am Ende von Z. 2 orientiert sich am Nomen υἱῶι.

III.7: Grabstein des Theodoros (Taf. 23)

Der Stein stammt laut Auskunft des Museumsdirektors aus dem Dorf Derbent, ist also dem antiken Tavium zuzuordnen (Erstaufnahme: 29. 7. 2013).

Fragment aus grau-braunem Kalkstein; oben abgebrochen, rundum beschädigt, die Oberfläche sehr unregelmäßig. Das Kreuz (32 × 60 cm) leicht erhaben, in den beiden unteren Feldern die kurze Inschrift. Am rechten Rand eine einfach gehaltene Darstellung (Ähre, Baum, Blatt?), wobei unklar bleibt, ob sie nicht von einer früheren Verwendung des Steines herrührt. Die Schrift sehr unregelmäßig.

Maße: (max.) 62,5 × (max.) 86 × (max.) 22 cm.

Buchstabengröße: 3 (O)–6 cm (Y).

Buchstabenformen: Delta mit verlängerter rechter Haste; Epsilon, Theta und Omikron rund.

Edition: unpubliziert.

Datierung: byzantinisch.

Θεοδόρου

(Grabstätte) des Theodoros.

Man hätte vor dem Namen im Gen. eine regional übliche Bezeichnung für Grab­stätte erwartet, e. g. ἀνάπαυσις, κύμησις oder θήκη (in welcher orthografischen Vari­ante auch immer).


Anhang: Nachträge zu einzelnen Inschriften von I.Yozgat

Ad I.7: Grabstele für Claudius Archelaos

Der Stein scheint nun in der Inventarliste des Museums unter der Inv.-Nr. 1646 auf: den dortigen Ausführungen zufolge gelangte er aus Erbek Köyü (Distr.: Sarıkaya) ins Museum. Das Monument ist somit dem antiken Nordkappadokien zuzuweisen.

Ad I.12: Grabstele des M. Audius Celsus

Der Stein scheint nun in der Inventarliste des Museums unter der Inv.-Nr. 1451 auf: die genaue Herkunft ist allerdings nicht genannt.

Ad I.13: Grabaltar des Scribonius Proculus

Der Stein scheint nun in der Inventarliste des Museums unter der Inv.-Nr. 1450 auf: auch hier bleibt die genaue Herkunft unbekannt.

Literatur

Vorbemerkungen: Die Abkürzungen der Inschriftensammlungen folgen dem Vademecum von F. Bérard, D. Feissel, N. Laubry, P. Petitmengin, D. Rousset, M. Sève (Hrsg.), Guide de l’épigraphiste. Bibliographie choisie des épigraphies antiques et médiévales, Paris 42010, 19f. Die Corpora einzelner Städte oder Regionen sind nach dem Schema I.Ankara angegeben und in der folgenden Liste s.v. I. aufgelistet.

Im Rahmen der Kommentare wurden folgende Kurztitel verwendet:

Coşkun, Histoire par les noms: A. Coşkun, Histoire par les noms in Ancient Galatia, in: R. Parker (Hrsg.), Personal Names in Ancient Anatolia (Proceedings of the British Academy 191), Oxford 2013, 79–106.

Coşkun, Intercultural anthroponomy: A. Coşkun, Intercultural anthroponomy in Hellenistic and Roman Galatia, Gephyra 9 (2012) 51–68.

Dąbrowa, Governors: E. Dąbrowa, The governors of Roman Syria from Augustus to Septimius Severus (Antiquitas I, 45), Bonn 1998.

De Jerphanion, Jalabert: G. De Jerphanion, L. Jalabert, Inscriptions d’Asie Mineure (Pont, Cappadoce, Cilicie), MUB 3 (1908) 437–477; 479.

Feissel, Notes: D. Feissel, Notes d’épigraphie chrétienne (IV), BCH 104 (1980) 459–475.

French, RRMAM 3.2: D. H. French, Roman Roads and Milestones of Asia Minor. Vol. 3: Mile­stones, fasc. 3.2: Galatia (Electronic Monograph 2), British Institute at Ankara 2012. (URL: http://www.biaa.ac.uk/ckeditor/filemanager/userfiles/3.2 gal final optimised.pdf).

Grégoire, Recueil: H. Grégoire, Recueil des inscriptions grecques-chrétiennes d’Asie Mineure, fasc. I, Paris 1922 (ND: Amsterdam 1968).

Halfmann, Senatoren: H. Halfmann, Die Senatoren aus dem östlichen Teil des Imperium Romanum bis zum Ende des 2. Jh. n. Chr. (Hypomnemata 58), Göttingen 1979.

I.Anazarbos: M. H. Sayar, Die Inschriften von Anazarbos und Umgebung, Teil I: Inschriften aus dem Stadtgebiet und der nächsten Umgebung der Stadt (IK 56), Bonn 2000.

I.Ankara I: St. Mitchell, D. French, The Greek and Latin Inscriptions of Ankara (Ancyra). Vol. I: From Augustus to the end of the third century AD (Vestigia 62), München 2012.

I.Cilicie: G. Dagron, D. Feissel, Inscriptions de Cilicie (Travaux et mémoires du centre de recherche d’histoire et civilisation de Byzance – Collège de France, monogr. 4), Paris 1987.

I.Pessinous: J. Strubbe (with the assistance of F. Schuddeboom), The inscriptions of Pessinous (IK 66), Bonn 2005.

I.Yozgat: Ch. Wallner, Die Inschriften des Museums in Yozgat (Tyche, Sonderband 6), Wien 2011.

Kubińska, Monuments funéraires: J. Kubińska, Les monuments funéraires dans les inscriptions grecques de l’Asie Mineure (Travaux du centre d’archéologie méditerranéenne de l’Académie Polonaise des sciences 5), Warschau 1968.

Marek, Kleinasien: Ch. Marek (unter Mitarbeit von P. Frei), Geschichte Kleinasiens in der Antike, München 2010.

Mitchell, Anatolia: St. Mitchell, Anatolia. Land, men, and gods in Asia Minor, 2 vol., Oxford 1993.

Rémy, Carrières sénatoriales: B. Rémy, Les carrières sénatoriales dans les provinces romaines dʼ Anatolie au Haut-Empire (31 av. J.-C.–284 ap. J.-C.; Pont-Bithynie, Galatie, Cappadoce, Lycie-Pamphylie et Cilicie) (Varia Anatolica 2), Istanbul, Paris 1989.

Roueché, Performers and partisans: Ch. Roueché (with appendix IV by N. de Chaisemartin), Performers and partisans at Aphrodisias in the Roman and late Roman periods. A study based on inscriptions from the current excavations at Aphrodisias in Caria (JRS monogr. 6), London 1993.

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Strobel, Galater und Galatien: K. Strobel, Die Galater und Galatien. Historische Identität und ethnische Tradition im Imperium Romanum, Klio 89 (2007) 356–402.

Strobel, Galatians: K. Strobel,The Galatians in the Roman Empire. Historical tradition and ethnic identity in Hellenistic and Roman Asia Minor, in: T. Derks, N. Roymans (Hrsg.), Ethnic constructs in Antiquity. The role of power and tradition (Amsterdam Archaeological Studies 13), Amsterdam 2009, 117–144.

Strobel, Meilensteine: K. Strobel, Die Meilensteine aus Tavium und aus seinem Stadtterrito­rium, in: M. Mayer i Olivé, G. Baratta, A. G. Almagro (Hrsg.), Acta XII congressus inter­nationalis epigraphiae Graecae et Latinae. Provinciae imperii Romani inscriptionibus descriptae (Barcelona, 3–8 Septembris 2002) (Monografies de la Secció Històrico-Arqueològica 10), Barcelona 2007, Bd. 2, 1405–1419.

Tavium I: K. Strobel, Ch. Gerber, TAVIUM (Büyüknefes, Provinz Yozgat) – Ein regionales Zentrum Anatoliens. Bericht über den Stand der Forschungen nach den ersten drei Kampagnen (1997–1999) , MDAI(I) 50 (2000) 215–265.

Tavium II: K. Strobel, Ch. Gerber (mit Beiträgen von E. Christof und E. Laflı), TAVIUM (Büyüknefes, Provinz Yozgat) – Bericht über die Kampagnen 2000–2002, MDAI(I) 53 (2003) 131–195.

Tavium III: K. Strobel, Ch. Gerber (mit Beiträgen von E. Christof, G. Koiner, A. Puhm, S. De Martino und D. Müller), TAVIUM (Büyüknefes, Provinz Yozgat) – Bericht über die Kampagnen 2003–2005, MDAI(I) 57 (2007) 547–621.

Tavium IV: K. Strobel, Ch. Gerber (mit einem Beitrag von G. Koiner, U. Lohner-Urban, P. Scherrer), TAVIUM (Büyüknefes, Provinz Yozgat) und seine Region – Bericht über die Kampagnen 2006–2009, MDAI(I) 60 (2010) 291–338.

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Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde
Karl-Franzens-Universität Graz
Universitätsplatz 3/III
8010 Graz, Österreich
christian.wallner@uni-graz.at

Christian Wallner

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Tafel 15

Tafel 16

Tafel 17

Tafel 18

Tafel 19

Tafel 20

Tafel 21

Tafel 22

Tafel 23



[1] Ch. Wallner, Die Inschriften des Museums in Yozgat (Tyche, Sonderband 6), Wien 2011. Im Folgenden kurz: I.Yozgat.

[2] Siehe I.Yozgat S. 14.

[3] K. Strobel, in: Tavium II 165f., Nr. A2 (mit Abb. 18 und einschlägigem Kommentar). Vgl. dens., Meilensteine 1411f., Nr. 2. Sowohl ein in Yekbaş gefundener Meilenstein, der sich nun im Hof des Museums von Boğazkale befindet, als auch ein Meilenstein in Dambasan bieten ein vergleichbares Ende der Aufschrift. Siehe dazu K. Strobel, in: Tavium II 166 bzw. 173f., Nr. B3.

[4] Für wertvolle Diskussionen und Hinweise bei der Bearbeitung dieser Inschrift danke ich H. Taeuber (Wien) sowie den Teilnehmer/inne/n des Galatian workshop an der Universität Waterloo/ON (13.–15. März 2014), v.a. M. Adak (Antalya) und A. Blanco Pérez (Oxford/Princeton).